SCHWEISSEN & SCHNEIDEN

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SCHWEISSEN & SCHNEIDEN

Neue Fachkräfte im Nu – mit einem Schweißfolgeplan

Er ist akuter denn je, belastet die Wirtschaft und sorgt für Engpässe in vielen Betrieben: Die Rede ist vom Fachkräftemangel. Auch die Schweißindustrie hat er fest im Griff – Lösungen sind hier dringend gefragt. Es gilt, neue Arbeitskräfte rasch zu schulen, damit diese auch bereits nach kurzer Zeit qualitativ hochwertige Schweißnähte ziehen und Unternehmen durchatmen können. Eine Möglichkeit ist ein Schweißfolgeplan, auch Weld Sequencing genannt. Was hat es damit auf sich und warum ist er im Kampf um neue Fachkräfte ein so hilfreiches Instrument?

Bessere Kontrolle für bessere Ergebnisse

Schweißen erfordert handwerkliches Geschick, profundes Wissen und jede Menge Erfahrung. Gerade letztere kommt nicht von heute auf morgen, daher braucht es insbesondere am Anfang Unterstützung. Diese bietet Weld Sequencing durch einen gut durchdachten digitalen Schweißfolgeplan für Schweißerinnen und Schweißer, der sie Schritt für Schritt durch ihre Schweißaufgaben führt – und in diesem Zuge gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Durch die präzise Anleitung können Fachkräfte rasch in der Produktion starten und Unternehmen optimieren zugleich ihre Schweißprozesse sowie die Qualität in der manuellen Serienfertigung.

Dabei können Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen mithilfe von Weld Sequencing schnell hervorragende Ergebnisse erzielen. Egal, aus welcher Branche sie stammen und was sie gelernt haben: Lassen sich Personen auf Schweißfachkräfte umschulen, bekommen sie in der Regel einen Basiskurs, in dem sie lernen, wie sie einen Brenner halten oder mit welcher Geschwindigkeit sie schweißen müssen. Mit dem Schweißprozess an sich haben Einsteigerinnen und Einsteiger in der Regel aber noch wenig Erfahrung. Auch andere Faktoren, zum Beispiel die Auswirkung der Wärmeeinbringung auf Bauteile, Verzug oder Materialfestigkeit, sind neuen Schweißerinnen und Schweißern zu Beginn oft noch nicht klar. Das macht aber nichts, denn all dieses Wissen stellt der Schweißfolgeplan zur Verfügung:

„Die Arbeitskraft muss nicht wissen, wie die Parameter im Hintergrund des Schweißprozesses zusammenspielen. Sie muss lediglich den Brenner führen, eine gute Handfertigkeit mitbringen und vom Display ablesen können, wo sie eine Schweißnaht setzen muss. Alles andere macht die Schweißfolgesoftware für sie. Somit können auch Personen, die frisch aus anderen Berufen kommen und noch nicht viel Schweißerfahrung haben, tolle Ergebnisse erzielen, lernen schneller und haben so mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mehr Freude an der Arbeit“, resümiert Anita Beck, Produktmanagerin Welding Data & Applications, Fronius International.

Wie funktioniert Weld Sequencing genau?

Einfach gesagt: Die Schweißfachkraft befindet sich an ihrem Arbeitsplatz und blickt dort regelmäßig auf einen Bildschirm, auf dem jeder Produktionsschritt in der richtigen Reihenfolge visuell dargestellt wird.

Die Software führt Schweißerinnen und Schweißer also stufenweise durch ihre Aufgaben, wodurch es ein Leichtes ist, die korrekte Schweißfolge einzuhalten und sicherzustellen, dass die definierten Parameter pro Naht auch verwendet werden. Zusätzlich erhält die Arbeitskraft Feedback zu ihren Schweißnähten und kann ihren Fortschritt beobachten. Alle wichtigen Schweißparameter werden vordefiniert und Reaktionen vorab festgelegt, wenn vom Plan abgewichen wird. Auch allgemeine Arbeitsschritte wie Vorbereitungsarbeiten oder Zwischenschritte, bei denen nicht geschweißt wird, können integriert werden. 

Eine Weld-Sequencing-Software überzeugt auch in puncto Nachhaltigkeit: „Manche Unternehmen verwenden zum Beispiel größere Konstruktionszeichnungen oder Pläne von Bauteilen mit gekennzeichneten Nähten und Detailbeschreibungen sowie einer Nummerierung der einzelnen Schritte. Steigen diese Unternehmen auf einen digitalen Schweißfolgeplan um, ersparen sie sich das Ausdrucken dieser Pläne und können somit nicht nur Zeit, sondern auch Papier sparen“, so Anita Beck.

Fehlern keine Chance geben

Fehler passieren, und sie sind menschlich. Gerade, wenn man neu in einen Beruf startet, ist die Fehleranfälligkeit höher und die Folgen für Unternehmen mitunter gravierend. Für viele Bauteile sind hochwertige Schweißnähte schließlich von entscheidender Bedeutung, und fehlerhafte oder vergessene Nähte können enorme Kosten in der Herstellung nach sich ziehen. Je früher diese Fehler im Produktionsprozess aufgezeigt werden, desto schneller kann reagiert werden.

Hier kommt Weld Sequencing ins Spiel: Weicht die Arbeitskraft vom Schweißfolgeplan ab, wird sie umgehend darauf hingewiesen. Im Falle von sicherheitsrelevanten Nähten sorgt eine Abweichung von der korrekten Vorgehensweise dafür, dass das Weiterschweißen bis zur Freigabe durch eine Schweißaufsichtsperson gesperrt wird. So werden Fehler nicht vervielfältigt oder verschleppt, sondern umgehend korrigiert. Das Ergebnis: Die Qualität bleibt auch über viele Stückzahlen auf hohem Niveau und Ausschuss kann deutlich verringert werden.

Ein Schweißfolgeplan stellt sich vor: Fronius WeldCube Navigator

Ein Beispiel für einen digitalen Schweißfolgeplan ist Fronius WeldCube Navigator. Das Duo aus Sequencer und Editor leitet neue, aber auch erfahrene Fachkräfte sicher durch ihre täglichen Schweißarbeiten. Der Sequencer führt die Arbeitskraft über einen passenden Screen in der Schweißzelle durch alle Aufgaben und der Output wird im Hinblick auf die erlaubte Anzahl von Schweißungen überwacht. Besonders praktisch: Die Schweißerin oder der Schweißer kann den WeldCube Navigator durchgängig mit dem Schweißbrenner bedienen: Anleitung auswählen, Weiterschalten und Bestätigen sind somit vom Brenner problemlos möglich!

Der Editor digitalisiert und visualisiert Anweisungen für die Produktion. Er kann digitale Arbeitsanleitungen für die manuelle schweißtechnische Produktion erstellen und speichern. Beispielsweise können individuelle Bilder pro Arbeitsschritt mit den nötigen Informationen für die Schweißfachkraft hochgeladen werden. Auch spezielle Vorgaben wie die Anzahl erlaubter Nähte, der zu verwendende Schweiß-Job und die Reaktion im Fehlerfall können definiert werden. Das sorgt für maximale Flexibilität bei Gestaltung und Informationsvermittlung.

Dem Fachkräftemangel Paroli bieten

Blickt man rund um den Globus, zeigt sich beinahe überall dasselbe Bild: Es mangelt an qualifizierten Fachkräften in der Schweißindustrie. Die American Welding Society (AWS) hat beispielsweise einen Arbeitskräftemangel von rund 300.000 bis 400.000 Schweißerinnen und Schweißern bis 2024 prognostiziert. Alarmierende Zahlen, die nach Lösungen schreien.

Schweißfolgepläne wie der WeldCube Navigator können keine neuen Fachkräfte aus dem Ärmel schütteln. Aber: Sind sie einmal da, unterstützen sie insbesondere Betriebe, die sich durch Mangel an Arbeitskräften oder Personalfluktuation schwertun, effizient und in entsprechender Qualität zu produzieren. Durch die kontrollierte und durchdachte digitale Arbeitsanleitung ersparen sich Unternehmen lange und mühevolle Einschulungszeiten – der Fokus liegt von Anfang an auf dem Schweißen selbst.

Es ist eine Win-Win-Situation: Unternehmen, Schweißerinnen und Schweißer sowie die ganze Branche profitieren von Lösungen, mit denen man dem Fachkräftemangel effizient begegnen kann. Um die aktuelle Situation zu lindern, braucht es ein Gesamtpaket an Maßnahmen, die dabei helfen, die kontinuierliche Produktion in Betrieben sicherzustellen und die Abhängigkeit von Fachkräften zu mindern. Der WeldCube Navigator ist hier zweifellos ein wichtiges Puzzlestück, mit dem Unternehmen ihr Fachwissen bündeln und mit digitaler Unterstützung Zug um Zug die Fertigungsqualität aufrechterhalten oder sogar verbessern können – und dabei Zeit und am Ende auch Geld sparen.